Kuchen mit der Isoliermethode backen

Kuchen mit der Isoliermethode backen

Hallo ihr Lieben,

heute habe ich einen etwas anderen Eintrag für euch. Vielleicht kennt ihr folgendes Scènario:
Man möchte einen Kuchen backen und verzieren. Und während des Abbackens bildet sich ein großer Hubbel in der Mitte. Der wäre klasse, wenn man die Zugspitze modelieren möchte, aber für eine Frühlingswiese beispielsweise kann man ihn einfach nicht gebrauchen! Bleibt abschneiden (wovon ich gar kein Fan bin) oder umdrehen und den Hubbel in der Crème verschwinden zu lassen. Das funktioniert bei kleinen wunderbar, je nach Grüße des Hubbels kann es aber schwierig werden.

Statt dieses Problem weiterhin zu bewundern, habe ich mich auf die Suche nach einer Lösung gemacht. Und bin dabei auf die sogenannte Isoliermethode gestoßen. Bei der Osterhasen-Torte habe ich sie getestet und war von dem Ergebis sehr positiv überrascht. Deshalb möchte ich sie euch hiermit auch ans Herz legen.

Der Hubbel entsteht dadurch, dass der Kuchen am Rand der Form schneller anbackt und dadurch nicht mehr aufgehen kann. In der Mitte dagegen gart der Kuchen als letztes durch und hat somit die gesamte Backzeit Gelegeheit munter in die Höhe zu steigen. Bei der Isoliermethode wird der Rand von Außen so gekühlt, dass das Abbacken am Rand der Form herausgezögert wird. So kann der Kuchen gleichmäßiger garen und somit auch gleichmäßiger aufgehen.

Die Kühlung des Randes erfolgt durch eine Manschette. Diese könnt ihr euch ganz einfach selbst zusammenbauen mit Alufolie, Haushaltsrolle, etwas Wasser und Aluminiumklammern. Und so funktionierts:
1. Ihr umwickelt mit der Rolle Alufolie einmal die Backform und fügt noch etwa 10 cm zu. So habt ihr die benötigte Länge ermittelt. (Wer fit ist, kann sich die Länge natürlich auch durch den Umfang der Backform erreichnen 😉 )
2. Über die gesamte Länge der Alufolie breitet ihr die Haushaltsrolle aus und faltet sie einmal in der Mitte zusammen. So habt ihr links und rechts ein breites Stück Alufolie überstehen (Abb.1).
3. Die Haushaltsrolle wird nun ordentlich mit Wasser übergossen. Sie sollte gut nass sein, aber nicht auslaufen. Dann wird die Alufolie von beiden Seiten über die nasse Haushaltsrolle gefaltet (Abb.2). Beide Enden des Stranges werden nun zweimal schmal eingeklappt, sodass auch hier die Manschette geschlossen wird und kaum noch Wasser austreten kann. Achtung: Beim Backen nachher wird natürlich etwas Wasser austreten. Nach meinem Kenntnisstand ist das normal.
4. Die Manschette wird nun eng anliegend um die Backform geschlossen. Beide Enden werden nun einmal miteinander gefaltet, das gibt ihnen etwas Halt. Mit einer Klammer wird auch die restliche Instabilität genommen. Achtung: Die Verbindungsstelle muss unbedingt abstehen, die Folie sollte sich an keiner Stelle überlappen!

Die Kühlmanschette ist somit fertig und der Kuchenteig kann wie gewohnt gebacken werden. Aber: Unter Umständen verlängert sich die Backzeit! Die Angaben darüber sind im Netz sehr wiedersprüchlich. Bei meinem Schokoladenkuchen war keine Verlängerung nötig! Bitte kontrolliert unbedingt mit der Stäbchenprobe!

Ich wünsche euch viel Spaß beim ausprobieren,
eure Frau Benno